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Wie viel Chlor im Pool?

Von Thorsten Winkler • Zuletzt aktualisiert am 13. März 2024

Kennst du das? Du freust dich seit Wochen auf einen Besuch im neuen Hallenbad und dann das …! Bereits an der Kasse empfängt dich penetranter Chlorgeruch. Nach dem Umkleiden ruhst du ermattet auf einer Liege und willst einfach nur entspannen und wieder nimmt dir der Gestank den Atem. Die Augen tränen, du fühlst dich wie betäubt und hast überhaupt keine Lust mehr aufs Schwimmen!

Nach einigen Vorüberlegungen beschließt du den Bau deines eigenen Schwimmbeckens und nimmt dir vor, dass dir selbst beim Desinfektionsmittel keine solchen Fehler unterlaufen werden. Einige Zeit später blickst du versonnen auf das neue Becken, das glasklare Wasser, du erwartest deine ersten Badegäste und bist etwas verunsichert.

Wie viel Chlor im Pool soll, darf, muss denn sein, damit sich alle vor und auch nach dem Schwimmen wohl und gesund fühlen?

Welche Verschmutzungen gibt es trotz Chlor im Pool?

Chlor wird im Schwimmbecken eingesetzt, um die Wasserqualität zu verbessern. Denn mit der Zeit wird das Wasser trüb und durch Verschmutzungen kontaminiert.

Nicht nur Blätter, Blüten und Insekten belasten die Wasserqualität. Auch wenn sich viele Menschen im Wasser aufhalten, verschlechtert das die Wasserqualität.

Badende bringen ebenfalls eine ganze Menge Schmutz mit:

  • grobe Schwimmstoffe: Haare, Schuppen, Textilfasern
  • Grobe Trübstoffe: Hautreste, Talg, Seife, Sonnenöl
  • Kolloidale Stoffe: Kosmetika, Speichel, Schleim,
  • Gelöste organische Stoffe: Harnstoff, Aminosäuren
  • Gelöste anorganische Stoffe: Natriumchlorid, Nitrate

Weil Bakterien, Pilze und Viren sich in dieser „Suppe“ ziemlich wohlfühlen, sollte alles, was an Belastungen ins Wasser kommt, rasch und gründlich wieder daraus entfernt werden.

Wie du dir leicht vorstellen kannst, schafft Chlor das aber allein nicht. 80 % der eingetragenen Stoffe befinden sich zuerst einmal an der Wasseroberfläche. Von dort müssen sie weg, sonst sinken sie als Schwebstoffe langsam Richtung Beckenboden und können erst dort wieder mittels eines Pool Bodensauger oder Poolroboter beseitigt werden.

Wohin fließt das verschmutzte Oberflächenwasser?

Abhängig von der Pooltechnik fließt eine kleine Oberflächenschicht und mit ihr gröbere Partikel, beständig entweder in eine ringförmige Überflutungsrinne, von dort in die Aufbereitungsanlage und zurück in den Pool oder, sie landet im Sieb des Oberflächenreinigers, der auch unter dem Namen „Skimmer“ bekannt ist.

Woher kommt das Frischwasser?

frischwasser-poolOptimalerweise aus Einströmdüsen am Beckenboden oder in der Beckenwand.

Jede Düse erzeugt, abhängig von ihrer Lage und Größe, andere Strömungsverhältnisse. Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit der Beimischung sind für die Wasserqualität besonders wichtig.

Mikroorganismen siedeln sich mit Vorliebe nämlich in wenig durchströmten Zonen an.

Was hilft gegen welchen Schadstoff?

  • Grobe Schwimmstoffe: Beseitigung über Siebe
  • Grobe Trübstoffe: Flockung und Filtration
  • Kolloidale Stoffe: Flockung und Filtration
  • Gelöste organische Stoffe: Chlor, Brom, Aktivsauerstoff zur Desinfektion
  • Gelöste anorganische Stoffe: Frischwasserzufuhr

Flockung bedeutet, dass Aluminiumsalz (Aluminiumhydroxid) zugesetzt wird, Schwebepartikel ballen sich zusammen, groß sind sie leichter filtrierbar.

Wie viel Chlor im Pool ist die richtige Menge?

Chlor kann, egal, in welcher Menge du es zugibst, seine optimale Wirkung nur entfalten, wenn das Beckenwasser einen bestimmten pH-Wert hat.

Wenn du also wissen willst, wie viel Chlor im Pool sein muss, dann musst du zuerst den pH-Wert deines Pools wissen. Dafür gibt es bestimmte pH-Wert-Teststreifen für den Pool.

Um den herauszufinden, ist es notwendig, dass du zumindest einmal pro Woche nachmisst, und zwar mithilfe eines

  • Teststreifens (Schnelltest) oder eines
  • Pool-Testers: Dabei werden Reagenztabletten auf drei kleine Röhrchen mit Poolwasser verteilt. Auswertung über eine Farbskala.

Ein optimales Messergebnis wäre:

  • pH-Wert: 7,2 (+/- 0,1), bereits ein leicht erhöhter Wert von 7,8 (leicht basisch) und das zugesetzte Chlor verliert 40 % Wirkung. Zu niedrige Werte und Metallteile der Pooltechnik korrodieren.
  • Freies Chlor: 0,3 – 0,6 mg/Liter Wasser. Ein kleinerer Wert führt zu Algenbildung, Trübung, mehr Wasserkeimen und Verfärbungen.
  • Gebundenes Chlor: höchstens 0,3 mg/Liter Wasser

Wie viel Chlor für welche Poolgröße?

Um die, deiner Beckengröße angemessene, genau richtige Chlorierung hin zu bekommen, berechnest du zuerst das Gesamtwasservolumen mit der Formel:

Länge x Breite x Höhe (Beckentiefe)

Nehmen wir an, dein Becken hätte 50 m3 Volumen.

1 m3 würde 1000 Liter Wasser fassen.

50 m3 x 1000 Liter = 50.000 Liter Wasser, passen in dein Becken und wollen auch gechlort werden.

Durchschnittlicher Chlorgehalt eines Privatpools:

  • 0,7 mg – 1,2 mg / Liter Wasser

In welcher Form wird Chlor angeboten?

Chlor als Desinfektionsmittel kannst du von verschiedenen Herstellern beziehen, und zwar als

  • Chlortablette: Häufige Variante für Privatpools, sie enthält einen Puffer für verzögerte Auflösung, Wirkung langsam und mittelfristig.
  • Chlorgranulat: Kann direkt ins Wasser gegeben werden, löst sich sofort. Für Schockchlorierung brauchbar.
  • Chlorgas: Aus Kartuschen oder Flaschen über eine (nachrüstbare) Chlorgasanlage einleitbar.

Welches Produkt du auswählst, ist von den weiteren verfügbaren Pflegemethoden und der Wirtschaftlichkeit abhängig.

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Allgemein gilt, dass du die Dosierungsempfehlungen des Herstellers genau einhalten solltest. Wichtig ist dabei auch, die Wartezeiten nach einer Chlorierung zu beachten.

Eine Neuchlorierung nach dem Winter kann durchaus einige Tage Badepause und Nachmessen bedeuten.

Wann muss ich mehr Chlor in den Pool geben?

Nachchlorieren solltest du jedenfalls, wenn…

  • viele Badegäste im Becken waren,
  • viel Sonne und hohen Temperaturen vorherrschen, und
  • wenn mehr Frischwasser zugeleitet wird.

Zuviel Chlor im Poolwasser kann dir passieren, wenn du…

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  • Dosierungsfehler machst, oder
  • die Schwimmbadtechnik defekt ist.

Schlussendlich kann ein aufdringlicher Chlorgeruch aber auch durch die Ausscheidung von Schweiß über die Haut der Badenden entstehen.

Chlor und Schweiß verbinden sich zu Trichloramin und das stinkt nun einmal.

Ausnahme, die Badegäste nehmen das Duschen vor dem Sprung ins kühle Nass genauso ernst, wie du die Desinfektion des Badewassers.


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